Die Corona-Pandemie verlangt bereits vieles ab, auch das Hochwasser im Ahrtal war eine Herausforderung für die vielen ehrenamtliche Helfer:innen, die aus Thüringen zur Unterstützung anreisten. Das ist gelebte Solidarität, dafür vielen Dank!
Der Katastrophenschutz wurde zwar in den letzten Jahren immer besser aufgestellt, um bei künftigen Großschadensereignissen Menschen adäquat zu helfen, bedarf es jedoch deutlich mehr Vorhaltungen an Feldbetten, Decken, Notbekleidung und Materialien zur Betreuung und Unterbringung. Wir sollten für Thüringen das Ziel anstreben, im Notfall ein Prozent der Bevölkerung betreuen und versorgen zu können.
Gegenwärtig können durch die Vorhaltungen der 22 Katastrophenschutzzüge im Land und der vier dezentralen Katastrophenschutzlager über 1.500 Menschen mit Bekleidung und Feldbetten untergebracht und betreut werden. Das ist ein guter Anfang, aber gerade klimabedingte Unwetterereignisse wie im Ahrtal sind in der Lage, auf einen Schlag mehrere Tausende Menschen obdachlos zu machen.
Um für solche Fälle gerüstet zu sein, brauchen wir höhere Kapazitäten als das bisher der Fall ist und müssen die Sanitäts- und Betreuungszüge, aber auch die Katastrophenschutzlager besser ausstatten.
Damit die Menschen in Thüringen im Ernstfall schnell versorgt werden können, bedarf es gut ausgestatteter Katastrophenschutz-Strukturen. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass perspektivisch 1 % der Thüringer Bevölkerung als Zielgröße betreut und versorgt werden kann, wenn es bei Hochwasser, Unwetter und anderen Krisensituationen erforderlich wird. In einem ersten Schritt haben wir im Rahmen der Verhandlungen zum Haushalt 2022 zusätzliche 360.000 € für die Aufrüstung der dezentralen Katastrophenschutzlager und der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen vorgeschlagen und werben nach dem Ahrtal-Hochwasser mit tausenden Betroffenen dafür, entsprechende Konsequenzen für Thüringen zu ziehen.
Gegenwärtig können beispielsweise in Thüringen rund 1.100 bis 1.200 Menschen mit Kleidung versorgt und auf Feldbetten untergebracht werden, das ist gut, aber noch nicht gut genug. Bei einem Hochwasser wie im Ahrtal reden wir über Tausende, die in kurzer Zeit obdachlos werden können und auf Unterstützung angewiesen sind, darum müssen wir hier aus den Erfahrungen lernen und nachsteuern. Die Zielgröße 1 Prozent entspricht 22.000 Menschen in Thüringen